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Ödwang

Am südlichsten Punkt unserer Gemeinde liegt Ödwang. Idyllisch an der ehemaligen Römerstraße gelegen, die von Kempten über Bernbach, Ödwang, Stocken nach Epfach führte, hat es eine interessante Vergangenheit aufzuweisen. Der Name Ödwang geht auf Oediwanc zurück, was "öde Graslehne" oder "Graslehen des Odo" bedeutet.

Es wurde um 800 n. Chr. von Bidingen aus gegründet. Der Grund und der Boden der ersten Bewohner war im Gegensatz zu den umliegenden Ortschaften freies Eigentum der Besitzer, nur die Mühle ging zu Lehen des Stiftes Kempten (siehe auch Chronik). Ödwang kam vermutlich erst in der Mitte des 14. Jahrhunderts an die Herrschaft Kemnat. Im Weiler amtierten während der Herrschaft der Kaltentaler noch eigene Richter. Sie waren nicht vom Hexenwahn befallen; keine einzige Ödwangerin mußte ihr Leben auf dem Scheiterhaufen lassen. Das Wirtshaus ist auch Richterhaus gewesen. Es wurde 1982 abgerissen. Die Ödwanger widersetzten sich 1674 der Willkür des Kaltentaler Ritters Jörg, der sie zu Fronarbeiten am Bau des Salabeurer Schwaighofes (siehe auch Salabeuren) zwingen wollte.

Von 1678 bis 1706 wurde jede Woche ein sehr gut besuchter Getreidemarkt (Schranne) abgehalten, der die Beurer (Kaufbeurer) Schranne wesentlich geschädigt haben soll. Handwerker und Bauern prägten das Dorfleben. Jahrhunderte lang wurde in der Mühle das Korn gemahlen. Seit 1950 steht sie still. 1958 verstummte auch das Dengeln und Klopfen in der Schmiede. Nur das Sägewerk hat "überlebt".

Trotz aller Veränderungen konnte Ödwang seinen bäuerlichen Charakter bewahren. Die Kapelle zu Ehren aller Heiligen, wurde 1660 vom Ödwanger Wirt  Michael Zwick als Dank für Verschonung vor ansteckenden Krankheiten (vermutlich Pest) errichtet. Dieses Kirchlein birgt einige Kostbarkeiten: ein alter Kreuzweg in Hinterglasmalerei, zwei spätgotische Statuen, Petrus und Paulus, und eine barocke Muttergottes mit Kind.